Flo war nun also in Bangkok angekommen. Dies ist nun von meinem Zeitpunkt aus 10 Wochen her, was mich beim nachrechnen jetzt schon überrascht hat. Wo ist bloß die Zeit geblieben. Wer also wissen möchte, was mich davon abgehalten hat, wenigstens ein paar Zeilen zu schreiben, sollte diesen Artikel zu Ende lesen.
Ich werde versuchen die Geschehnisse mit Florian in Thailand nach bestem Wissen und Gewissen zu erzählen, wobei bekannt sein dürfte, dass mein Gedächtnis nicht das Beste ist.
Nachdem wir eine Zigarette in einen der versteckten Raucherbereiche durchgezogen hatten und wir den öffentlichen Bus für 60 Baht Richtung KhaoSan genommen, wanderten wir zur flapping Duck. Gleich dahinter hatte ich ein Hotel mit etwas höheren Standard für die ersten Nächte von Flo in diesem tropischen Klima gebucht hatte.
Was macht man also, wenn man frisch in Bangkok angekommen ist und seinen Freund lange nicht gesehen hat, natürlich Schach spielen um unnütze Konversationen gleich im Keim zu ersticken.
Am nächsten morgen war nach einem Kaffee und einem ThaiTee, jeweils mit Kippchen, der erste Ausflug in Bangkok Priorität. Natürlich zuerst mit der Fähre, denn das ist nun mal so ein richtig Einstieg ausserhalb der Hektik der Strassen.
Nachdem wir uns neu eingekleidet hatten, ging es weiter und wir besuchten den golden Mountain, der genau bei unserer Toilettenpause davor für zwei Stunden schloss.
Florian mit neuer Tasche und Hut
Im Wat Pho konnten wir dann viel Gold und unverständlicher Heiligkeit bewundern.
Die Füsse des ‚liegenden‘ Buddhas sind perlmutverziehrtAls eines der Vorzeigekloster von Thailand mit der besten Massageschule gibt es eine Menge zu entdecken
Bangkok fetzt, aber desewegen kommen nur Buisnessreisende und Pattayatouristen nach Thailand. Wir wollten weiter. Weiter zu dem wofür Thailand berühmt ist, traumhafte Strände mit wundervoller Natur im tropischen Wetter. So nahmen wir den Bus Richtung Süden. Über Krabi ging es direkt zu den Stränden von der Halbinsel Railay, die aufgrund der Berge nur über Wasser zu erreichen ist.
Vom östlichen Pier ging es erstmal nach rechts
Nach einiger vergeblicher Suche nahmen wir als Unterkunft die Standardvariante das ‚Diamond Cave Resort‚. Dort bekamen wir einen vernünftigen Bungalow für einen annehmbaren Preis. Dafür mussten wir jedesmal 5Minuten länger laufen. Auf einer Halbinsel auf der der größte Ausflug eine Stunde dauert, war dies eigentlich zu verkrtaften, allerdings sind wir beide faul und schließlich war es auch erdrückend heiß.
Florian traut sich ins Wasser
Aufgrund des einsetzenden Regens spielte ich mit Flo ein paar Runden Magic. Und Schach. Immer wieder motivierten wir uns gegenseitig mal was zu unternehmen.
Und so waren wir häufig unterwegs und erkundeten Landschaft, Leute und Essen.
Klettern ist bei diesen Felsen durchaus eine AbwechslungFlorian scheint von der „PrinzesinnenHöhle“ etwas irritiert zu sein
Die Besteigung des Aussichtspunktes von Railay war durchaus das sportliche Highlight diesen Tages.
Von Bangkok aus nahm ich am dritten Abend dort einen Übernachtbus nach ChiangMai, denn nach Prüfung der Unterlagen soll Florian erst am 11ten kommen. Im Bus traf ich dann Hans aus Belgien, sodass die Unterhaltung für die Fahrt gesichert war.
Bild aus dem fahrenden Bus
In ChiangMai hatte ich zwei Ziele. Zu einem wollte ich die Flyer ausdrucken und zum anderen etwas shoppen, da meine Kleidung sehr fetzig war.
Ausgedruckt und laminiert
Durchgeschwitzt fand ich einen Laden zum ausdrucken und laminieren, aber da mein favorisierter Klamottenladen erst gegen 13Uhr aufmachte, nahm ich dansch den Bus nach Pai um etwas Zeit zu sparen. Nach ca. 24 Stunden Reisezeit war ich dann endlich wieder in Pai und bezog meinen alten Bungalow.
Bester Laden in Pai (gegrilltes Käsesandwich)
Auch traff ich endlich die Leute vom ‚Paradise Circus‘ mit ihrer hervorragenden Feuershow wieder.
Ich konnte dann die gewünschten Verknüpfung zwischen dem ‚Paradise Circus‘ und ‚Woodstock‘ herstellen und hoffe, dass aus der Symbiose fruchtbare Synergien entstehen.
Hans traf ich dann beim Frühstück und er bekam mein Nachbar im nächsten Bungalow.
Nach ein paar langsamen Tagen ging es nach wehleidigem Abschied nochmal nach ChiangMai. Mit Hans und Marijke, die ich in Bangkok getroffen hatte, ging es noch auf den Wochenendmarkt, der aufgrund des Regens etwas kleiner ausfiel. Dies war aber kein Grund für uns den Tag vorzeitig enden zu lassen und wir feierten feuchtfröhlich bis in die Nacht.
Der nächste Tag wurde dafür etwas ruhiger und entspannt. Wir bessuchten auf Marihkes wunsch hin die Travestieshow, wobei ‚die Mädels‘ sehr gut waren.
Die nächste Nacht ging es zurück nach Bangkok. Da wir noch etwas Zeit hatten, tranken wir noch eins zwei Bier bevor das Abschiedsdrücken unsere gemeinsame Zeit beendete. Am nächsten Morgen um halb sechs war ich in Bangkok und um sieben versuchte ich im Barbereich der ‚flapping Duck‘ noch etwas schlaf zu finden. Dies wurde durch heftigsten Regen beendet.
Es war ja auch langsam Zeit zum Flughafen zu fahren und nach einiger Wartezeit kam dann Florian um die Ecke. Wir werden die nächsten zwei Wochen zusammen durch Thailand reisen.
Bin mal gespannt, wie Flo die Kultur und vor allem das feuchtwarme Wetter aufnimmt, aber ich freu mich trotzdem.
Wie im letzten Beitrag gesagt war ich wieder in ‚Woodstock‘ und dies ist auch der Grund warum ich solange nicht geschrieben habe. Zur Zeit sitze ich in Bangkok in der ‚flapping Duck‘ und schreibe diese Zeilen an meinem ersten freien Tag seit langem.
Sechs Wochen vorher, nachdem ich mit Khai, dem Besitzer geredet hatte, war ich sehr glücklich, denn er sagte mir, dass er das alte Woodstock wieder aufleben wolle. Da ich immer noch kein Bargeld und keine Kreditkarte hatte, war ich für das Angebot dort für Kost und Logis zu arbeiten, gerne annahm.
Da die anfängliche Arbeit an der Rezeption eher von Tristesse geprägt war, suchte ich nach weiteren Aufgaben. Und fand diese auf der anderen Straßenseite. Dort war die ehemalige hoteleigenene Bar ‚Mr. Wilson‘ in einem desolaten Zustand.
Also fing ich an und wurde nach und nach nahezu besessen davon, diesen Ort zu seinem alten Glanz zu verhelfen. Natürlich mochte ich nicht mein eigenes Geld hier reinstecken (zumal ich keins hatte) und Unterstützung war rar gesät.
Eines Abends hatte Khai zum Essen in seine Villa/Luxushotel eingeladen.
Bei dieser Gelegenheit nahm ich ihn beseite und machte ihm den Vorschlag, dass ich die Verantwortung für die Bar übernehme. Dafür, dass ich die nächsten vier Wochen diese Bar aufbaue und ‚zum funktionieren‘ bringen, wollte ich einen Bungalow und mehr Unterstützung. So waren wir uns einig.
Die Arbeit an dem Aufbau von ‚Mr. Wilson‘ ließ mir keine Ruhe. Ich konnte nur sechs Wochen im Land bleiben und wollte diese Bar in einen funktionalen Zustand bringen.
Tiefenreinigung ist hier wörtlich gemeint, da ich selbst in 10cm Tiefe noch Glassplitter fand. Auch die Küche die als Abstellkammer diente und die Toilette, die Freddy Krüger Alpträume bescheren konnte, wurden Ziel meiner Aufmerksamkeit.
Aber immer wieder zog mich die auch örtliche Fauna in den Bann.
Das frischgezeichnete Mr.Wilson-Schildfrischgeschlüpfte Gottesanbeter*innen
Dieser Ort soll der persönlichen Entwicklung dienen, indem Menschen ihre meist unterdrückte künstlerische, akrobatische oder musikalische Seite erwecken sollen, nur um auszutesten ob es ihnen gefällt. Auch Selbstreflektion, Meditation und emotionale Aufarbeitung soll hier möglich werden und in Gleichgewicht gebracht werden mit dem Körper, den man hier durch Yoga und Kraftgymnastik und Feuertanz stärken kann.
Um diese utopischen Ziele zu erreichen, hilft kein langes Denken und so folgte ich meinem Grundsatz „einen Schritt nach dem anderen“.
Leicht unterbrochen wurde die Arbeit für die Feuershows, die ich immer für die vietnamesischen Kinder aufführte, wenn wieder eine größere Gruppe Vietnamesen zum Abendessen vorbeikammen. Auch zu auftischen wurde jede Hand gebraucht.
Derbe unterbrochen wurde die Arbeit dann durch eine Email, die mir sagte, dass ich die zweite Runde in der Bewerbung für einen guten Job gekommen sei und ich fünf Tage später dafür einen Onlinetest machen müsste. So vergingen 5 Tage intensiven lernens in der ich nur zum körperlichen Ausgleich an der Bar arbeitete. Ob ich im Endeffekt in die nächste Runde komme erfahre ich in ein paar Wochen.
Währenddessen wurde ich von meinen vietnamesischen Kollegen gut aufgenommen und genoss die Hausmanskost.
Müllabfuhr
Auch ging es immer wieder zu Binh, der seinen Laden inzwischen ordentlich aufgemotzt hatte.
So traff man immer wieder hervoragende Menschen wie Nicka und Matheo aus Slovenia.
Nicka nutzte ihre Erkältung zum malen (@Nicka: i told u that i take this picture)Aus Nickas Bild wurde später ein Tisch
Für einen Tag musste ich dann HaLong um mir das durch WesternUnion selbstüberwiesene Geld abzuholen (immer noch keine Bankkarte).
Da übernachtete ich und kaufte auch noch ein paar Kleinigkeiten um zumindest durch den Verkauf von Bier in der Bar etwas Geld nebenbei verdienen konnte.
Zurück in Woodstock ging die Arbeit dann weiter und der Schweiß floß in der Hitze nur so dahin.
Dann eines Tages schneite Mat herein Er, Binh und Khai kannten sich gut, da er bis in Pandemiezeiten im Woodstock gearbeitet hatte. Wir verstanden uns von Anfang an gut, da das Woodstock-Feuer in uns brannte.
Er will nun ein paar Wochen bleiben und helfen Woodstock zu alten und neuen Glanz zu verhelfen. Das war genaudas, was ich mir gewünscht hatte. Einen westlichen Mitstreiter der diegleiche Vision mit anderen Ideen verfolgte.
Wir machten uns an Werk. Dies bedeutete erstmal lange Nächte voller Bier. Ein hartes Los, aber irgendwer muss den Job ja machen.
Auf dem Froschtisch muss jeder einen Frosch zeichnen
Eines Tages als ich mit Nicka und Matheo an den Bänken und Tischen für die Bar arbeiteten, kamen der Dokumetalfilmer Alan aus Hollywood mit dem Prinz von Afghanistan (Tony), der damals das ‚Studio54‘ gegründet hat, in ‚Mr.Wilson‘ hereinspaziert. Nach einen kurzen aber witzigen Gespräch mit dem Prinzen, lud dieser uns zu seinem Milliardärskumpel am Abend ein. Da der Prinz ein Kunstliebhaber ist, war ich sehr traurig, dass Mat das Treffen verkatert verschlief und ich sagte in unseren beiden Namen zu.
Wir kamen etwas Spät, sodass wir den Prinz wegen einem Onlinemeeting verpassten. So setzten wir uns mit Alan und Dong (Yum), dem Milliadär, der das Haus 102 gebaut hatte zusammen und fingen an Reiswein zu trinken und interessante Gespräche zu führen.
Der Karaoke-Bildschirm
Nach einem schönem Abend an dem ich viel zu viel gegessen hatte (das war aber auch lecker), machten wir zurück, nicht ohne auf dem Rückweg in einen Lachanfall aufgrund der Absurdität der Situation zu verfallen.
Für Woodstock übernahm Mat die Rolle der Personalabteilung und aus ausgildeter Künstler auch die Führung über den kreativen Part. Genau nachdem Khai und Houng (das vietnamesische Besitzerpäarchen) und er die Aufgabe bekam, Leute zu suchen, kamen Elli und Will aus Schottland hereinspaziert und sagten, sie wollten gerne im Woodstock arbeiten. Mit Erfahrung in Bar, Küche und Rezeption waren sie mehr als willkommen.
Die morgendlichen Treffen wurden schnell professioneller.
Aber wichtiger war es einfach weiter zu machen, auch wenn das eine oder andere Meeting aufgrund von zu langen Nächten ausfallen musste, blieb jeder begeistert und wor arbeiteten fleißig zusammen.
Auch Megan, Alicia und Noëlle halfen
Mit der Medizinerin Noëlle, die parallel noch mit künstlicher Intelligenz forscht führte ich schöne Gespräche über die Zukunft der Medizin und den Grenzen des Wachstums. Alicia hat auf dem Bau und in der IT gearbeitet und Megan ist Yogalehrerin/ehemalige Managerin.
Steven war mit seiner Frau in Woodstock und die veriet uns, dass er gerne Feuershow machen wöllte. Also bot ich ihm unsere Hilfe an. Mat und ich können beide etwas Feuershow und sagten Steven eine Unterrichtsstunde an. Nachdem er das Angebot angenommen hatte, konnte mich keiner davon abhalten, die Leute zu seiner Feuershow einzuladen. Das macht ihn zwar etwas nervös insbesondere das er an seinem ersten Tag Training gleich mit Feuer hantieren sollte.
Wir halfen ihm so gut wir konnten und er machte eine gute Show.
Mat und ich
Das deutsche Päarchen Linda und Jonas kamen frisch aus China und waren die ersten, die bei der Neuauflage des Familiendinners dabei waren.
Und es werden mehr
Auch die Idee, die Gäste zur Kreativität zu verleiten um die Bar dann mit ihren Kunst zu schmücken, scheint aufzugehen.
Die Anzahl der zufrieden Gäste und Mitarbeiter wächst. Und Mat hat schon die Poster fertig.
Ziemlich unclever war es von mir das Wetter zu unterschätzen. Die Licht- und Stromarbeiten sollten zum Schluss gemacht werden, aber drei Tage Dauerregen schürten meine Zweifel mit den Kabeln zu hantieren. Eigentlich wollte ich den letzten Tag frei machen, aber ich konnts wohl nicht sein lassen. Am letzten Abend sollte natürlich in der neugeschaffenen Bar gefeiert werden und so war zeitgleich die PreOpeningParty. Für diese wurde die letzten Arbeiten improvisiert (vietnamese-style). Die Nacht sollte stürmisch und regnerisch werden.
Das mit dem bewegtem Bild scheint nicht optimal zu laufen
Linda und Jonas waren sehr geistreiche Gäste. So hat Linda verschiedene Abschlüsse inklusiv Physik und Jonas steht kurz vor seinem Doktor in Chinesisch, sodass zur ausgelassen Stimmung durch Bia Hoi (Frischbier) und Musik auch noch fordende und erkenntnissreiche Unterhaltungen kamen. So wurde es feuchtfröhlich.
Am nächsten Tag, der Tag an dem der Bus nach Hanoi kam, wurde verkatert gedrückt und die besten Wünsche geäußert.
Ich werde zurückkehren. Für welchen Zeitraum, dass wird die Zukunft zeigen.
In Hanoi angekommen ging ich wieder ins Hanoi City Backpacker und lernte in meinem Zimmer zwei junge Armenerinnen aus Hongkong kennen, mit denen man offen über verschiedene politische Situationen sprechen konnte.
Der Flug nach Bangkok war dann aussergewöhnlich ereignislos und ich kehrte gestern in der ‚flapping Duck‘ ein.
Thailand hat für mich immer eine Art Zauber, der die Dinge irgendwie scheinender macht. Zwar rasten abends noch die Gedanken durch meinen Kopf, aber wenigstens mein Körper fand etwas Ruhe.
Zur Zeit warte ich das die Überweisung zu WesternUnion bald durch ist, damit ich wieder Bargeld habe und einständiges PadThai verschlingen kann.
Die nächsten Tage sind durch diese Unsicherheit im unklaren. Ob ich es nochmal nach Pai schaffe, um die Flyer zu verteilen, weiß ich noch nicht. Denn klar ist nur, dass Florian, ein Freund aus Jena, mich besuchen kommt und ich dafür am 9ten in Bangkok sein muss. Ich freu mich schon.
In Kota Kinabalu angekommen (für die fließende Aussprache musste ich länger üben), wurde ich von der enormen Luftfeuchtigkeit, der Sonne und den hohen Temperaturen erdrückt und ich nahm schnell ein Taxi zum klimatisierten Hostel.
KotaKinabalu (kurz KK) ist nun nicht gerade das Spitze der architektonischen und städteplanerischen Evolution, sondern eher sowas wie ein hässlicher Verwandter davon.
Aber ich war ja auch nicht zum Städtereisen. Auch kultururell konnte ich der ganzen Gegend nicht wirklich etwas Bemerkenswertes abgewinnen.
Aber es war ja auch der Dschungel der mich lockte und die Pflanzen- und Tierwelt auf dieser Insel war wundervoll und beeindruckend. Es wucherte Sekundärdschungel an und in die Städte.
Wer Borneo in seiner vollen Pracht hat allerdings nur noch ein paar Jahre Zeit, wie diese ungeprüften Diagramme von der Hostelwand belegen.
Ich war nur im nördlichsten Teil von Borneo, Sabah. Aber die ‚Insel‘ ist größer als jeders europäische Land (Russland ausgenommen) dazu ist sie relativ schwach besiedelt, sodass man auf der Landkarte die Größe kaum erfassen kann.
Die Informationen im Internet sind Mangelhaft und biszu 6-fach überhöht. Auch die Informationen vor Ort sind schwer zugänglich und so wird Reisen wieder zum Abenteuer.
Als mir die nettel Receptionistin vom Hostel die Busresebuchungwebseite gezeigte, stellte sie als Beispiel als Ziel Ranau ein. Da ich Garnichts über Borneo wusste, nahm ich diesen Vorschlag an und war am nächsten Tag auf dem Weg nach Ranau, eine Kleinstadt in der nähe vom GunungKinabalu (Berggipfel: 4095m).
Könnte der 4000er sein
Zwei nächte blieb ich hier um den Tag dazwischen mit Wandern zu verbringen. Sozusagen als Training für den Dschungel, denn richtige Fitness zur Steigerung meiner körperlichen Leistungsfähigkeit war in der letzten Zeit so selten wie kalte Tage.
Ich hatte mir einen Campingplatz mit Aussichtspunkt und 550 zusätzlichen Höhenmeter ausgesucht. Noch einer Stunde überkam mich die Erkenntnis wie ein (Hitz-)Schlag: „wow, bin ich aber unfit“. Aber ich habs durchgezogen und bin dabei auch noch mehrfach dem gefährlichsten Tier des Dschungels begegnet: Hunden. Diese Beschützen, wie ihnen Befohlen wurde, Haus und Hof, wissen aber außerhalb der Stadt nicht wo ihre Grenzen sind. Die Straße wird also mitbewacht, was für Fußgänger gerdade ab Einbruch der Dunkelheit auch mal gefährlich werden kann. Ich war aber clevererweise genau zur Mittagszeit unterwegs, was der Sonne viel Raum gab um mich ordentlich zu verbrennen. Nach zwei Stunden sehr stetigem Aufstieges kam die Erkenntnis das der Campingplatz geschlossen sei. So begann ich mit vielleicht 50ml Wasser den Abstieg (Spoiler: ich habs geschafft).
War ja alles ganz nett in Ranau, obwohl ich als grünes Alien wohl nicht weniger Aufmerksamkeit bekommen hätte. dennoch fuhr der nächste Bus mich nach Sandakan.
Sandakan hatte den gleichen städteplanerischen Grundriss wie KK. Dieser muss Wohl den malaysischen Borneoesen (klingt so nicht richtig) im Vergleich zu den anderen Siedlungen wie Fortschritt vorkommen.
Das Hostel hier war nett und groß mit Dachterrasse, sodass man hier ab und zu einen gesprächigen Abend größerer Runde verbringen konnte.
Eigentlich profitiert Sandakan nur von Sepilok, wo man eigentlich hinfahren sollte. Denn gleich neben Sepilok ist die Orang-Utan Auffangstation und ein begehbares Stück restlicher Primärdschungel. Dort fuhr ich da am nächsten Tag hin.
Ich kam kurz nach der Morgenfütterung an und mir kam eine Unmenge an Touristen entgegen. Ich war nicht traurig diese verpasst zu haben und setzte mich meditierend an auf eine Plattform. Die neugewonnene Ruhe machte sich bezahlt, denn nachdem es etwas ruhiger wurde, kam dann noch ein Orang-Utan-Weibchen mit ihrem Kind um noch gemütlich etwas von den Resten zu schmausen. Als sie dann auch noch näher kam, waren alle Anwesenden aus dem Häuschen.
Nach dem ‚Ahh-Effekt‘ diesen Momemts haben sich alle Anwesenden gleich besser verstanden. So lernte ich dann Kim, eine belgische Kindergärtnerin kennen und wir zogen gemeinsam bei den Sonnebären und in dem ‚Regenwald‘ umher.
ViperSonnenbär
Danach ging es zur Nachmittagsfütterung der Orang-Utans, diesmal hinter Glas.
Die Aussicht von meinem Dschungelhostel für die Nacht war nicht schlecht. Besonders mit Bier in Liegestuhl.
Und dann ging es noch zur Nachtwanderung wieder in den ‚Regenwald‘.
Gerne hätte ich eines der drei letzten großen Primärdschungelgebiete der Region besucht, aber aufgrund der doch nicht unerheblich hären Preise hatte ich mein Monatsbudget für diesen Monat schon nach zwei Wochen aufgebraucht und die Reisen dorthin sind sehr Teuer.
Aber Dschungelerhalt muss sich auch lohnen. Denn der größte Teil der Insel ist Ölpalmenmonokultur in einem nahezu kristallinen Periodizität der Bepflanzung
Etwas Dschungel wollte ich aber noch haben und so machte ich eine Flussreisepacket mit zwei Nächte und drei Bootsfahrten in dem ‚Kinbatangan Wildlife Sanctuary‘. Und bis auf, dass ich die wilden Waldelefanten nur knapp verpasst habe, war ich mit dem Ausflug sehr zufrieden.
WeißkopfadlerHornvogelpäarchen
Ach Orang-Utans mit ihren Kindern in freier Wildbahn und viele andere Pflanzen und Tiere konnte ich beobachten, aber nicht gescheit fotografieren.
Als ich zurück in Sandakan war, konnte ich meinen Flug nicht buchen, denn mein Geld war alle. Nach etwas recherche konnte ich feststellen, dass mit meiner Kreditkarte anscheinend Schabernack betrieben wurde, sodass ich diese sperren ließ. Leider war bis zu diesem Zeitpunkt dies meine einzige Möglichkeit an Bargeld zu kommen.
Dennoch musste es weitergehen. Da Malaysia nunmal nicht sehr günstig ist Vietnam dagegen sehr und Vietnam seit diesem Monat einen 45tägigen visafreien Aufenthalt zulässt, hat meine geliebte Schwester mir zwei Flüge gebucht. Nach Singapur und dann nach Hanoi. Dort kenne ich mich aus und kann im schlimmsten Fall auch ohne Geld überleben.
Aber noch hatte ich was Geld in der Tasche und ich musste ja noch nach KK und dort ein paar Tage rumkriegen. Geplant, getan.
Mit meiner Unterkunft hatte ich mehr als Glück.
Dort traf ich im Hostel auch Kim wieder und für die letzten zwei Abende verabredeten wir uns zum Sonnenuntergang.
Zufälligerweise flog sie mit dem gleichen Flug nach Singapur, sodass das Abschiedsdrücken vor der Passkontrolle stattfand.
Durch das buchen von zwei Flügen hatte ich keine Transferbetechrigung und musste erst nach Singapur einreisen um dann wieder einzuchecken. Die Einreise nach Singapur ist sehr gründlich.
Aber ich kam in Hanoi an und hollte mir von Roisin, die ich CatBa kennengelernt hatte einen Geierstab und einige Akrobatikutensielien ab und lief noch etwas durch die Stadt bevor ich am nächsten Tag nach CatBa aufbrach.
Bin seit zwei Stunden nun wieder hier anhestellt und sitze nun hier in der Mittags-(Hitze)pause um diese Zeilen zu schreiben.
So bin ich mit nur einer Stunde Verspätung in den Nachtzug eingestiegen und bin sofort eingeschlafen.
Pünktlich halb acht war die Nacht dann vorbei und ich überquerte die Grenze zu Malaysia ohne Probleme. Die auf der Karte eingezeichnete Bahnstrecke war aber nur für Güter und so musste ich mit dem Taxi (Teksi) in die 20km entfernte Stadt Pasir Mas fahren.
Dort fand ich heraus, dass das einzige Hotel vor Ort weit außerhalb meiner Preisklasse war. Nachdem ich bei KFC etwas gegessen hatte, ging es zurück zum Bahnhof und ich buchte einen Zug nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias, da ich nun endgültig müde und stinkend war.
Der nächste Zug fuhr erst wieder um neun Uhr abends und er hatte keine dieser gemütlichen Schlafabteile, so dass ich sitzend und in meine Decke gewickelt frierend die Nacht verbrachte.
Morgens noch einmal umsteigend errreichte ich KL sentrel (den Hauptbahnhof) gegen 10 Uhr morgens. Es daurte noch drei Stunden herumlaufen und suchen bis ich schlecht gelaunt ein Bett in einem netten Hostel mit Dachterrasse fand.
Nach ein paar Stunden Schlaf machte ich mich nochmal auf zu einem Spaziergang.
Das zweitgrößte Gebäude der Welt
Abends trank ich mit dem Manager des Hostels und seinem chinesischen Kumpel noch ein paar Bier und genoss die Gespräche über Politik und Religion.
Am nächsten Tag war dann das Touristenprogramm dran, was wenn man ehrlich ist in KL (wie Kuala Lumpur überall genannt wird) ziemlich spärlich ist, wenn man Sachen wie den botanischen Garten und dem Schmetterlingsgarten mal rausnimmt. Ich fuhr mit der Bahn zu den Batu-Höhlen. Diese werden seit Jahrhunderten von den ansässigen Hindus als Schrein genutzt.
Auf dem Rückweg bin ich dann mal einfach zwei Stationen früher ausgestiegen und habe eine Rundtour zu Fuß gemacht. Natürlich wollte ich auch die berühmten Zwillingstürme sehen und machte eine große Runde drumherum.
Am nächsten Morgen war ich ziemlich zerstochen und da ich dem klimatisierten Raum keine Mücken gesehen hatte, befürchtete ich Schlimmeres: Bettwanzen. Da ich kein Risiko eingehen wollte, suchte ich mir für die nächsten zwei Nächte ein Appartement mit Waschmaschine raus. Dort durchgeschwitzt angekommen, schrieb mir der Vermieter, dass schon alles belegt sei. Das nächste Appartement was ich mir raussuchte existierte erst gar nicht, aber da ich hierfür nicht in Vorkasse gehen musste, ist mir das Geschäftsmodell schleierhaft. Das nächste fand ich nicht an der Adresse und der Vermieter antwortete mir erst gegen acht Uhr abends. Da hatte ich schon längst die Nase voll und hatte mich in ein Hostel mit Privatzimmern eingebucht. Hier war die Waschmaschine kaputt, sodass ich schlussendlich nach einem Waschsalon suchte und diesen in 20 Minuten Fußweg auch fand.
Das Hostel war okay, hatte aber einen tollen Sozialbereich, in dem ich viel Zeit verbrachte.
Nahezu jeder dort spielte Schach und meine Gewinnquote war gar nicht so schlecht
Auch wurde viel unternommen. Es ging zum gemeinschaftlichen Essen oder auch mal in die Pub-Street (Kneipenstrasse).
Pakistanisches Essen
War auf jeden Fall eine gute Zeit mit Menschen voller Ideen und neuer Ansichten, die ich nicht missen möchte.
Morgen geht es nach Borneo. Seit meiner Kindheit ist Borneo das Synonym für Biodiversität und Affen im Dschungel. Ich bin sehr aufgeregt.
So ging es wieder nach Bangkok, aber so richtig Lust auf Grossstadtgetümmel hatte ich nicht. Da erzählte mir im Raucherbereich des Flughafens Stephan (mit langem A) das es für 140Baht einen Direktbus nach Pattaya gebe. Und so fuhr ich in nur 2 Stunden wieder zum Strand.
Pattaya hatte mir das letzte mal gefallen und ich freute mich auf etwas Luxus nach den Wochen im Dschungel. Ich gönnte mir ein Zimmer mit guter Dusche. Die Klimaanlage war mehr als angebracht, denn die Sonne brannte sengend heiß.
So angenehm wie ich es in Erinnerung hatte, empfand ich diesmal nicht. Es hatte den Charme einer Mischung aus sowjetischen Urlaubsstadt und der Reeperbahn.
Die ganze Stadt war Rotlichtbezirk. Es hatten sich sehr viele dicke weiße Rentner hier niedergelassen. Dies hatte den Vorteil, dass die natürlich nicht auf ihre alltäglichen Speisen und Getränke verzichten wollten und deswegen überall entsprechende Restaurants vorhanden waren. Diese sind thematisch geordnet, sodass es ein deutsches, ein russisches, ein schweizer Viertel und so weiter gibt.
Ich war in der skandinavischen Ecke, sodass ich mir ab und zu ein Smørebrød (’ne Stulle) gönnte.
Ich starte mit täglichen Sport und gelegentlichen Massagen, was mir außerordentlich gut bekam, bis zu dem Moment, wo ich mit Rückenschmerzen aufwachte und diese auch nicht mehr losbekam.
Aufgrund meiner Vorgeschichte mit meinem Pankreas dachte ich mir, dass ich in Bangkok besser aufgehoben wäre und fuhr dorthin.
In der ‚flapping Duck‘ habe ich wieder allerlei aussergewöhnliche Menschen getroffen und die Gespräche sehr genossen, da aber die Rückenschmerzen nich weggehen wollten, ging ich ins Krankenhaus.
Der Doktor gab mir Entwarnung, dass es nur die Muskeln seien.
‚Schlussfolgerichtig‘ sollte ich wohl weniger Sport treiben. 😉 Aber aufgrund dieses Wissens konnte ich nun die Schmerzen wegtrainieren.
Mein Plan wieder nach Pai zu gehen um den Feuershowzirkus mit Woodstock zu verknüpfen stand bombenfest bis ich hörte, dass es dort einen Fall von Denguefieber gäbe. Dieses Wort löst bei mir den irrationalen Wunsch aus, nicht an diesem Ort sein zu wollen.
Also verlängerte ich meinen Aufenthalt in Bangkok um zwei Tage um dann mit der Entscheidung nach KohTao zu gehen aufbrach.
Wie immer wurde ich für KohTao nach einer kurzen Nachtfahrt um drei Uhr nachts an der Fähre rausgeworfen. Schlafen konnte ich dann erstmal nicht mehr.
Mein erster Bungalow 50m vom Strand
Dennoch kam mir ‚die Verabredung von Samarra‘ wieder in den Sinn als ich Fieber bekam.
Drei Tage und Nächte schwitze und fror ich so vor mich hin. Bis das Fieber etwas runterging. Die Punkte, die mich zum Arzt gehen ließen, waren Teil eines Auschlages. Und ja, es war Dengue. Meine Behandlung in den Nächten zuvor, war Ibuprofen um Kopfschmerzen und Fieber unten zu halten. Leider ist dies das falscheste was man bei Dengue tun kann.
Kein Ibuprofen oder Aspirin bei Denguefieber! Viel trinken, vor allem Nährstofflösung!
Die Ärztin war reichlich besorgt und wollte mich zur Beobachtung gleich behalten. Wir einigten uns darauf tägliche Blutwerte zu messen, die aber keinen wünschenswerten Verlauf zeigten.
So vergingen die Tage. Ich hatte mir inzwischen eine Hütte am Strand gemietet, damit ich wenigsten Aussicht hatte und die war toll.
Luke und seine Freundin, welche ich in CatBa getroffen hatte, waren zufälligerweise auf der Insel und machten Krankenbesuche.
Wieviele Tage ich so rumlag, weiß ich wirklich nicht mehr, aber weit mehr als eine Woche muss es wohl gewesen sein. Und dann endlich gingen meine Werte wieder hoch und es wurde besser.
Seit zwei Tagen geht es mir wieder gut und ich bin froh diese wunderschöne Insel zu verlassen, aber nicht ohne vorher mit dem Scooter andere Ecken zu erkunden.
Alles dokumentieren Erneut Sport treiben
Die Idee den kommenden Monat wieder auf CatBa zu verbringen habe ich verworfen, ich brauche neue Eindrücke. Auch hat mir ein tiefenphilosophisches Gespräch mit Soof aus Eritrea noch einige Hausaufgaben aufgegeben. Da KohTao relativ südlichen liegt und Malaysia nicht weit weg ist, bin ich nun dorthin unterwegs.
Ich warte gerade am Bahnhof von Chomphon auf meinem Zug der 23Uhr kommen soll.
Es ist endlich wieder aufregend. Ich weiß nicht was kommen wird, aber es wird gut.
Um den Cliffhänger vom letzten mal auszulösen. Wegen der Arbeit in China hab ich mich noch nicht entschieden. Aber meine Zeit in Vietnam nähert sich nun dem Ende und ich muss das Land bald verlassen.
Die letzten Wochen hab ich nun hier im Woodstock Jungle Camp nun als Rezeptionist, Kellner und Hausmeister gearbeitet und wenn ich Zeit hatte, habe noch Schilder gemalt.
Ich habe das Schlagzeug, welches wirklich in einem schlechten Zustand ist, getrocknet und soweit als möglich aufgearbeit. Jonathan kommt nächste Woche um hier zu arbeiten. Er ist Musiker und kann die Trommeln besser einschätzen.
Die Bonobo-Bar ist nun nahezu einsatzfähig. Leider fehlt immer noch ein Kühlschrank.
Beim versprühen vom Wespengift habe ich etwas in mein Auge bekommen, in welchem eh gerade die Gürtelrose wütete. Aber alles ist nun wieder gut und ausgeheilt.
Letztlich wurde eine Schlange vorm Hostel totgefahren und vom Fahrer zu uns gebraucht.
Zwanzig Minuten später gab es Frikadellen.
Schlangenfrikadellen sind sehr leckerDer Dome
Für den Dome habe ich Pläne erstellt um diesen zu reparieren beziehungsweise neu aufzubauen, welches keine kleine Denkaufgabe war. Und so vergingen die Tage. Mal mit Gästen mal war ich allein im Dschungel.
Vor zwei Tagen kam Rana mit zwei jungen Engländern, die in Australien ein Jahr ihr Glück versuchen wollten, vorbei und entschloss sich kurzer Hand eine Woche im Dschungelcamp zu arbeiten.
Ich war sehr glücklich darüber. Zu einem hatte ich gute Gespräche über Meditation mit diesem indischen Fotografen zum anderen kann er meine Erkenntnisse mitnehmen, ergänzen und sn den nächsten weitergeben.
Weniger gut ist, dass sich die Wunde von Bingo, dem Hund und mein Freund, weiter entzündet hat und diese sich bis über das halbe Gesicht zentimetertief eingefressen hat. Teilweise sah es sehr schlecht aus und ich wachte die halbe Nacht über ihm. Die Wunde sieht besser aus, aber die Infektionen hat sich weiter ausgebreitet. Ob er es schaffen wird ein grimmig aussehender alter Hund mit gutem Herzen zu werden oder ob er in den nächsten Tagen stirbt ist noch nicht raus. Ich bete für ihn und wünsche ihm das Beste.
Die Wunde zeige ich nicht
Ich verbringe gerade die letzten zwei Nächte auf CatBa im Beachcamp um auch mal wieder Klimaanlage genießen zu können. Durch die beginnende Regenzeit regnet es aber extrem und der Strom fällt häufig aus, so dass die Klimaanlage selten arbeitet.
Mit meinem Kumpel Binh zusammen haben wir nun Pläne gemacht um seine Bar in den Platz zu verwandeln, den er gerne haben möchte und der hoffentlich, dank Ideen wie Cocktails-to-go, viel Geld abwirft.
Mein Motorbike lasse ich bei Binh, wenn ich nun demnächst einen Monat nach Thailand reise.
Mit ein wenig Wehleid, schaue ich gerade in meiner Lieblingsbucht aufs Meer und frage mich wann ich wieder auf diesem winzigen Fleck Paradies sein werde.
So, wird echt mal wieder Zeit zu schreiben und ich hier gerade im Jungle sitze und auf Werkzeug warte, kann ich dies auch gleich machen.
Nun wie zuletzt berichtet war ich auf dem Weg nach Hanoi, Vietnam. Dort wollte ich mich aber nicht lange aufhalten. Zu einem war es so heiß, dass ich mich die meiste Zeit im klimatisierten Dorm (Schlaafsaal im Hostel) aufgehalten habe, desweiteren wollte ich möglichst viel Zeit auf CatBa verbringen um meinen Denkprozess fortzusetzen.
So kaufte ich mir ein Moped, dessen wahrscheinlich weltberühmte Marke „Sym“ ich nur deswegen nicht kannte, da ich von Mopeds keine Ahnung hab. Läuft auf jeden Fall gut.
Nach einer dreistündigen Fahrt mit einer zweistündigen Pause, da die Intensität der Sonne das einzige war, was die Hitze noch toppen konnte und ich mich total verbrannt hatte, erreichte ich CatBa und fuhr zuerst ins ‚Woodstock Beach Camp‘. Ich verbrachte dort zwei drei Nächte, da ich den Besitzer Khai treffen wollte, um für ihn zu arbeiten.
Gleichzeitig entdeckte ich, dass nicht weit entfernt Binh sein Restaurant eröffnet hatte. Binh kannte ich noch von früher aus dem Woodstock und wir sind jetzt schon gute Freunde geworden.
Ab und zu setze ich mich mit Binh zusammen um seine Ideen zu besprechen, da er voller Energie aber auch etwas spontan ist, und dann machen wir daraus Pläne. Auch er vermisst ‚die gute alte Zeit‘ und möchte Restaurant, Strandbar und Hostel so verbinden, dass das Hippiefeeling wieder aufkommt.
Er sollte nicht der einzige sein. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht Menschen treffe, die aus Nostalgiegründen nach CatBa kommen, da sie wie ich im Woodstock eine einzigartige und wundervolle Zeit hatten und nun danach suchen.
Mit Loan und Tim aus Deutschland konnte man gut reden Mali und Luke, meine ersten Gäste Mit Jordan hatte ich so einige gute Gespräche
Als ich dann Khai traf und meine Hilfe im Woodstock anbot, war er sehr froh darüber und für Essen und Unterkunft lebe und arbeite ich nun im ‚Woodstock Jungle Camp‘. Da das Beach Camp nun hauptsächlich für vietnamesische Touristen umstrukturiert wurde, sollen im Jungle nun die Hippies ihren Platz finden. Aber da ich als guter Deutscher stetig das Haar in der Suppe zum meckern suche, muss ich sagen, dass es hier viel zu viele Schmetterlinge gibt.
Da meine Aufgabenbeschreibung diplomatisch gesagt etwas unpräzise war, suche ich die Arbeit. Den ganzen Tag an der Rezeption sitzen, halte ich dann doch für sinnlos, wenn die einzigen Gäste, die sind dich ich eingeladen habe. So baue ich nun die Bar auf, kümmere mich die Technik der Musikbühne und habe das größte Mikadospiel überhaupt vor mir.
Einige der Stangen sind gebrochen, aber der Dome ist einfach zu cool.
Die Bühne läuft schon mal. Aber zum bauen, reparieren und Schilder malen braucht man nun mal Werkzeug und Farbe. Und so weiß ich nicht, ob mein Kollege Dat mich richtig verstanden hat. Aber wenn nicht, sitze ich halt rum und fühle mich etwas nutzlos.
Nach einigen Tagen kam nun auch Bingo ins Dschungelcamp zurück. Den Hund hatte ich seit Jahren nicht gesehen und er war genauso froh mich wiederzusehen. Er hatte schwere Jahre, wurde angefahren und hatte auch schon einige Kämpfe. Seit dem er zurück ist genießt er die Aufmerksamkeit und die anscheinend dringend benötigte Erhohlung.
Bingo bei meinem letzten Besuch Inzwischen hatte er eine raue Zeit
So habe ich mir ein gemütliches und sparsames Leben aufgebaut, um zu denken und auf karmamäßige Eingebungen zu warten.
Apropos karmische Eingebungen: Heute habe ich noch ein Telefonat. Denn abends bei einem Bier wurde ich angesprochen ob ich als Deutscher denn auch Ingenieur sei. Als ich dies bejahte, wurde mir prompt ein Job in China angeboten. Zwar ist ein 9-5-job in einem fremden Land nicht gerade das, was ich mir von meiner Reise erwartet habe, die gute angebotene Entlohnung lässt mich zumindest darüber nachdenken.
Was auch immer die Zukunft bringt, zur Zeit geht es mir gut und ich fühle mich wohl.
Nunja da sass ich nun in Pai und zwang mich selbst zum nachdenken. Spoiler: die großen Antworten hab ich nicht gefunden, aber ich weiß jetzt mehr, wie sich Wasser im Blumentopf verhält.
Aber ich lerne programmieren, zirka eine Stunde am Tag, es sei denn es klappt etwas nicht dann dauert es länger. Dies war gerade am Anfang täglich der Fall. Der Umstand, dass ich dies auf einem Tablet macht die Sache nicht einfacher. Für Leute die sich damit auskennen: um eine grafische Oberfläche zu erzeugen, muss ich leider HTML nutzen.
Genug von dem nerdigen Zeug, denn ich habe auch erhebliche Fortschritte bei meiner Feuershow gemacht. Bin aber immer nur nach der offiziellen Show aufgetreten, da die Qualitätsunterschiede zu den anderen Darstellern doch noch enorm waren.
Einer der Feuerkünstler
Mit meinem Hund ging ich täglich spazieren und zeigte ihr auch mal den Fluss. Dies war gut bei über 40grad im Schatten.
Auch mit den Fotografieren habe ich mich weiter ausprobiert.
So verfing sich die Zeit in Banalitäten und ich kann Nichts berichten.
So fühlte ich mich die meiste Zeit
Ab und zu traf ich mich mit Toni auf ein oder anderthalb Bier. Er ist Schriftsteller, sodass es immer gute Gespräche gab.
Die Zeit war dann auf einmal einfach weg und sie wollte auch nicht wiederkommen. Es wurde nun Zeit nach Bangkok abzureisen, obwohl ich doch mitten im Prozess war. Aber so ist das mit dem Visaaufenthalt. Und so nahm ich den Bus.
In Bangkok wurde mir dann berichtet, dass die hohen Temperaturen in ChangMai und Pai nun ein Ende hatten, da unwetterartiger Regen an diesem Tag dort niederging.
Die Regenzeit hat begonnen
In Bangkok dauerte es noch zwei erwartungsvolle Tage bis der Regen kam.und er kam heftig. Leider nur die eine Nacht, so dass die Temperaturen zwar runtergingen aber die Luftfeuchtigkeit hoch und das große Schwitzen ging weiter.
Morgen geht es nach Vietnam um mein hoffentlich nicht sinnloses Nachdenken fortzusetzen und auch hoffentlich zu einem Ende zu bringen.
Für die lange Zeit, die ich hier nicht geschrieben habe, mag dies ein kurzer Bericht sein. Aber die Reise die ich antrat, betrifft nicht nur die besuchten Orte, sondern verändern mich auch. Hierfür möchte ich mir auch die Zeit nehmen, obwohl über dies schwieriger zu berichten ist.
In Bangkok angekommen, musste ich erstmal ins Land kommen. Man benötigt zwar kein Visa aber dafür muss man nachweisen können. Den hatte ich noch nicht, da ich ja noch nicht weiß, wie es weitergeht.
Ich suchte mir also die Schlange bei der Einreise aus, an der die Beamtin am meisten genervt war. Und tatsächlich wurde nach mir der Schalter geschlossen und die Frau winkte mich durch.
In Bangkok blieb ich drei Nächte und streunerte mal durch bisher unbekannte Gegenden.
Blumengiessen für Große
Aber ich brauchte Ruhe zum nachdenken. Trotz der Warnungen vor der schlechten Luft im Norden fuhr ich im Übernachtbus nach ChangMai.
Morgens um sieben wurden alle am Busbahnhof rausgeworfen und ich schloss mich Tim und Luc, die mit mir angekommen waren, zum Frühstück an.
Wir verabredeten uns zum Treffen auf dem ereignisreichen Nachtmarkt von ChangMai. Da ich somit genügend soziale Kontakte hatte, nahm ich kein Hostel mit Schlafsaal sonder suchte mir ein eigenes Zimmer. Mit Klimaanlage. Dies war wichtig, denn die trügerisch Hoffnung, dass es hier etwas kühler war, erfüllte sich drückend nicht. Der nächtliche Regen hatte nur dafür gesorgt, dass die Luftfeuchtigkeit anstieg und die Hitze nun noch fühlbarer war.
Hipstergetränke sind manchmal sehr gutFür die Entomologen unter euch (ja, André, ich musste es nachschlagen)
Zwei Nächte und Tage verbrachte ich in ChangMai und versuchte den „Vibe“ dieser Stadt aufzunehmen. Ich könnte mir vorstellen länger dort zu leben. Die Stadt hat nach meinem Bauchgefühl einen alten Charme von gelassener Aufbruchsstimmung, was mir gefällt.
Mein eigentliches Ziel war Pai, dass ich schon zweimal besucht hatte. Marc und Nick hatten bei meinem letzten Besuch gerade ein veganen Tattoostudio eröffnet. Ich war sehr traurig, als ich sah, dass der Laden die Pandemie finanziell nicht überstanden hatte und die beiden hier nicht mehr leben.
Hier wollte ich nun zur Ruhe kommen und mietete mir für zwei Wochen einen Bungalow.
Das Beste: ein Kühlschrank
Das zur-Ruhe-kommen fällt mir sehr schwer und geht wesentlich langsamer als erwartet, aber ich bleibe dran. Meditation gehört jetzt zu meinem Alltag, genauso wie programmieren lernen und Bewegung. Hierfür wandere ich einiges umher und mache gerne Fotos (jetzt mit Profi-Einstellungen).
Tiere überallMusste ihn leider töten, nachdem er einen Hund gestochen hatte
Desweiteren mach ich beim Paradise-Circus mit. Dies ist eine professionelle Feuershowgemeinschaft, deren Mitglieder außergewöhnliche Fähigkeiten haben.
Alle noch verkatert
Ich fühle mich hier sehr wohl und kann mich nun auch aktiv meiner Entwicklung widmen.
Die wichtige Entscheidung warten nicht und wenn ich diese nicht treffe, trifft sie jemand anderes.