Den Rest des Tages habe Chennai zu Fuß erforscht. Und Einige hinduistische, muslimische und christliche Tempel entdeckt.


Leider kacken, rotzen und pinkeln die Leute hier wild in der Gegend rum, was natürlich auch dem Umstand entspricht, dass es nirgendwo öffentliche Toiletten gibt.
Wie gesagt ist der Verkehr für Fußgänger anstrengend. Nachdem ich mich frisch gemacht habe gab es dann ein deftiges Abendessen.

Und ich fand auch eine Bar nicht weit entfernt, wo ich bei lauter Diskomusik noch ein Radler trank.
Am nächsten Morgen ging es für meinen Jetlag viel zu früh los und ich checkte gegen acht aus.
Nun zur angekündigten Entscheidung. Denn es gab für den Ticketverkauf zwei Schlangen. Bei der einen stand ‚Reserved‘ bei der anderen ‚counter‘. Da ich nicht reserviert hatte, stellte ich mich bei der anderen an. Das entscheidende daran ist, dass dies heisst, man kauft ein Ticket ohne Reservierung. Dies wusste ich nicht und sah nach dem Motto ‚Dies hätte ihr Preis sein können‘ die entsprechenden Sitzplätze.

Tscha der Schaffner ließ nicht mit sich reden. Wohl auch deswegen, da er kein Englisch konnte. So kam es, dass ich in der berühmten Klasse ohne Reservierung saß. Gern hätte ich davon ein Foto gemacht, nur leider konnte ich meinen Arm nicht bewegen.d
Der Gedanke noch 5 Stunden so dazustehen gefiel mir nicht und ich stieg aus.

Da war ich. In Tindivanam.
Erstmal einen Chai und ne Kippe und dann den Ticketverkauf finden. Dieser erklärte mir sehr freundlich, dass alle Züge ausfallen bis auf den Nachtzug um zehn nach Sieben. Nun es war elf Uhr vormittags und ich hatte Zeit. Jede Menge Zeit.
Also ab ins Dorf und nach ein paar Samosas (lecker gefüllte Blätterteigdreiecke) suchte ich ein ruhiges Plätzchen. Dies war auch hier unglaublich schwierig. Und doch gab es einen Art Löschteich mit Tempel, wo der Trubel etwas weniger war.

Den Rest der Zeit studierte ich die Leute am Mikrokosmus ‚Bahnhof‘. Wie überall bin ich voll die Attraktion und so blieb mir meist nichts als Lächeln.

Der Zug kam dann relativ pünktlich und nach etwas hin und her, da meine Reservierung nicht im System war, konnte ich dann doch mit Unterbrechungen ca. Vier Stunden schlafen. Schade, dass die gyroskopischen Aufnahmen meines Handys hier nicht wiedergeben werden können, aber für eine Achterbahn hätte nur noch der Looping gefehlt.
Halb zwei Uhr nachts lief ich dann durch die menschenleeren Straßen von Madurai und fand tatsächlich ein Hotel, was mich für den Rest der Nacht aufnahm.

Der nächste Morgen war geprägt von der Suche nach einem Reisebüro und Regen. Ich will raus aus den Städten und ans Meer. So buchte ich mir einen Übernachtbus. Danach gab’s Frühstück.

Nun endlich kam ich zu dem weshalb ich hier war: der Minakshi-Tempel. Leider konnten drinnen die keine Fotos gemacht werden, aber die Pracht und Stimmung ließe sich auch schwerlich fassen. Es ist eine Tempelstadt, geschaffen für bestimmt mehr als tausend Menschen, welche hie hier leben können, Tierzucht, Fischteische und Gärten, ein eigenes Schwimmbad, etc. Die Meditationshalle hatte auf mich eine einzigartige Anziehung. Wenigsten die zehngeschossigen Eingangstore konnte ich auf Bild aufnehmen.


Nun warte ich wieder am Bahnhof, diesmal in einem speziellen Warteraum für ca. 80cent die Stunde. Denn so etwas wie Bars, Cafés oder Restaurants in denen man einfach so rumsitzen kann, findet man zumindest in diesem Teil Indiens nicht. Und es regnet ja noch immer. Ich hoffe, den Bus für heute Nacht zu erwischen. So ganz klar ist mir die Sache nämlich noch nicht.