Den Bus habe ich erwischt. Und so legte ich mich gleich hin, um möglichst viel Schlaf zu erhaschen. Wie illusorisch diese Annahme war, erkannte ich nach den ersten Metern, die der Bus fuhr. Den Verkehr hatte ich schon erwähnt und so fuhr der Busfahrer mit schnellen Beschleunigungen und Bremsungen unter ständigen hupen hin und her. Der Liegebereich hatte zum Glück Haltestangen, die mich mehrfach vor dem Runterfallen rettete. Auch waren es nun neun Stunden Fahrt ohne Pause. Keine Ahnung wie Inder dies hinkriegen ohne auf Toilette gehen zu müssen. Nach durchrüttelter Nacht kam ich in Kozhikode an. Den Namen nutzt aber keiner, für alle bleibt diese Stadt Calicut. Ich ließ mich zum Strand fahren um den Sonnenaufgang abzuwarten und Pläne zu schmieden. Als ich erkannte das an dem Strand hunderte Ratten wohnten und auch das Baden verboten war, wollte ich doch lieber weiterfahren.

Meine Wahl fiel auf Kannur, welches nur anderthalb Stunden Zugfahrt nördlich lag. Und mit dem ‚ocean green home stay‘ 5km außerhalb der Stadt hatte ich nichts falsch gemacht.


Allein schon der Weg zum 150m entfernten Privatstand war ein Augenöffner.


Am Strand ist es heiß und nach ein paar Bademinuten gehe ich meistens wieder zurück auf die Terrasse des Hotels. Dort gibt es auch immer, bei Bedarf ein gutes Essen (wirklich Hunger gekommt man der Hitze kaum)


Hier habe ich auch zwei Ärzte aus Dehli kennengelernt, die hier Urlaub machen und wir führen gute Gespräche.

Leider habe ich nun erkältet und bleibe auch noch die dritte Nacht in dieser herrlichen Oase des Friedens. Hier werde ich mich ausruhen um morgen (es ist dann wohl Montag) für eine Nacht nach Udupi zu fahren. Dort sollen Brahmanen das vegetarische Essen für jedermann erfunden haben. Auf dies freue ich schon.
Da ich jetzt weiß, was mich erwartet, haben auch die größeren Städte ihreren anfänglichen Schrecken verloren. Dennoch werde ich die nächste Zeit in der Nähe der Küste bleiben um bald auch nach Goa zu kommen.