So kam ich nach Udupi und erkannte erstmal, welchen Einfluss die Bundesstaaten Indien haben. In Kerala (gesprochen Kerla) waren die Leute aufgeschlossen und haben gelächelt. Vielleicht liegt das an der kommunistischen Regierung dort, ich weiß es nicht. Udupi gehört zu Karnataka.


Dort lächelte keiner, nun ja fast, aber dazu später. Die Stadt wurde mir als schön beschrieben und so ging ich etwas spazieren.




Leider musste ich noch bis halb sieben warten, da dann das Beste Restaurant der Stadt aufmachte. Als trank ich ein Radler in der hoteleigenen Bar.

Im Restaurant zogen wirklich alle eine Fresse, als hätte man ihnen ins Gesicht gespuckt. Nachdem ich ein kleines Thali bestellt hatte (eine Zusammenstellung verschiedener Soßen mit verschiedenen Brot und Reis), kam dann doch das erste Lächeln. Ein Kellner erklärte mir freundlich, was ich denn da vor mir sah.

Was ich nicht wusste, war, dass ein Thali all-you-can-eat ist. So wurde mir nachdem ich ein zwei Schälchen geschafft hatte, ungefragt neue Schälchen gleichen Inhaltes bereitgestellt. Was soll ich sagen. Gewürze und Geschmäcker gut abgestimmt in Kombination, die mir bis dahin fremd waren. Das Essen steigerte meine Stimmung enorm und auch mein Appetit, nur leider nicht meinen Hunger. Es war sehr lecker und zusammen mit dem Mangolassi, der soviel kostete wie das ganze Essen, musste ich dann doch ca. 2,50€ bezahlen.
Da ich abends keine Lust mehr auf die Stadt hatte, ging ich nochmal in die Hotelbar, die erstaunlich gut gefüllt war. Dort traf ich den Hotel Manager Sushanth, die zweite Person, die in dieser Stadt lächelte. Wir haben uns gut über Marketing und Management unterhalten, bevor sich für mich der Tag dem Ende neigte.

Da mein Morgenzug nach Goa ausgefallen war, schlug ich mit möglichst viel Schlaf, die Zeit im Hotelzimmer tot.
Mein Zug hatte nur 40min Verspätung und lag damit im deutschen Mittelmaß. Dafür war er sauber und nahezu leer.

Dieser Zug hatte nun wenig Priorität und stand in Manki für fast eine Stunde um zwei Zügen Vorrang zu lassen.
Ich hatte anstatt Goa schon eine ganze Weile die Stadt Gokarna im Blick gehabt. Nun traf ich im Zug einen Fischer, der mich zu mich setzte und nach einer Unterhaltung zwischen Männern, die die Sprache des anderen nicht kennen, sagte er mir ich solle lieber nach Gokarna gehen ohne, dass ich dies angesprochen hatte. Ich sah dies als Zeichen und stieg an der Haltestelle Gokarna Road aus. Inzwischen war es auch schon halb zehn und meine Verhandlungsposition dem einzigem TukTuk-Fahrer gegenüber für die zirka 10km lange Fahrt war denkbar schlecht.

Etwas laufen musste ich dann doch noch zu meinem Hostel, welches laut Beschreibung gut sein sollte.
So zog ich ins experience Hostel Gokarna.

Es sollte sich als beste Entscheidung bisher auf dieser Reise herausstellen.