In Kota Kinabalu angekommen (für die fließende Aussprache musste ich länger üben), wurde ich von der enormen Luftfeuchtigkeit, der Sonne und den hohen Temperaturen erdrückt und ich nahm schnell ein Taxi zum klimatisierten Hostel.
KotaKinabalu (kurz KK) ist nun nicht gerade das Spitze der architektonischen und städteplanerischen Evolution, sondern eher sowas wie ein hässlicher Verwandter davon.



Aber ich war ja auch nicht zum Städtereisen. Auch kultururell konnte ich der ganzen Gegend nicht wirklich etwas Bemerkenswertes abgewinnen.
Aber es war ja auch der Dschungel der mich lockte und die Pflanzen- und Tierwelt auf dieser Insel war wundervoll und beeindruckend. Es wucherte Sekundärdschungel an und in die Städte.
Wer Borneo in seiner vollen Pracht hat allerdings nur noch ein paar Jahre Zeit, wie diese ungeprüften Diagramme von der Hostelwand belegen.


Ich war nur im nördlichsten Teil von Borneo, Sabah. Aber die ‚Insel‘ ist größer als jeders europäische Land (Russland ausgenommen) dazu ist sie relativ schwach besiedelt, sodass man auf der Landkarte die Größe kaum erfassen kann.
Die Informationen im Internet sind Mangelhaft und biszu 6-fach überhöht. Auch die Informationen vor Ort sind schwer zugänglich und so wird Reisen wieder zum Abenteuer.
Als mir die nettel Receptionistin vom Hostel die Busresebuchungwebseite gezeigte, stellte sie als Beispiel als Ziel Ranau ein. Da ich Garnichts über Borneo wusste, nahm ich diesen Vorschlag an und war am nächsten Tag auf dem Weg nach Ranau, eine Kleinstadt in der nähe vom GunungKinabalu (Berggipfel: 4095m).







Zwei nächte blieb ich hier um den Tag dazwischen mit Wandern zu verbringen. Sozusagen als Training für den Dschungel, denn richtige Fitness zur Steigerung meiner körperlichen Leistungsfähigkeit war in der letzten Zeit so selten wie kalte Tage.
Ich hatte mir einen Campingplatz mit Aussichtspunkt und 550 zusätzlichen Höhenmeter ausgesucht. Noch einer Stunde überkam mich die Erkenntnis wie ein (Hitz-)Schlag: „wow, bin ich aber unfit“. Aber ich habs durchgezogen und bin dabei auch noch mehrfach dem gefährlichsten Tier des Dschungels begegnet: Hunden. Diese Beschützen, wie ihnen Befohlen wurde, Haus und Hof, wissen aber außerhalb der Stadt nicht wo ihre Grenzen sind. Die Straße wird also mitbewacht, was für Fußgänger gerdade ab Einbruch der Dunkelheit auch mal gefährlich werden kann. Ich war aber clevererweise genau zur Mittagszeit unterwegs, was der Sonne viel Raum gab um mich ordentlich zu verbrennen. Nach zwei Stunden sehr stetigem Aufstieges kam die Erkenntnis das der Campingplatz geschlossen sei. So begann ich mit vielleicht 50ml Wasser den Abstieg (Spoiler: ich habs geschafft).






War ja alles ganz nett in Ranau, obwohl ich als grünes Alien wohl nicht weniger Aufmerksamkeit bekommen hätte. dennoch fuhr der nächste Bus mich nach Sandakan.
Sandakan hatte den gleichen städteplanerischen Grundriss wie KK. Dieser muss Wohl den malaysischen Borneoesen (klingt so nicht richtig) im Vergleich zu den anderen Siedlungen wie Fortschritt vorkommen.
Das Hostel hier war nett und groß mit Dachterrasse, sodass man hier ab und zu einen gesprächigen Abend größerer Runde verbringen konnte.
Eigentlich profitiert Sandakan nur von Sepilok, wo man eigentlich hinfahren sollte. Denn gleich neben Sepilok ist die Orang-Utan Auffangstation und ein begehbares Stück restlicher Primärdschungel. Dort fuhr ich da am nächsten Tag hin.
Ich kam kurz nach der Morgenfütterung an und mir kam eine Unmenge an Touristen entgegen. Ich war nicht traurig diese verpasst zu haben und setzte mich meditierend an auf eine Plattform. Die neugewonnene Ruhe machte sich bezahlt, denn nachdem es etwas ruhiger wurde, kam dann noch ein Orang-Utan-Weibchen mit ihrem Kind um noch gemütlich etwas von den Resten zu schmausen. Als sie dann auch noch näher kam, waren alle Anwesenden aus dem Häuschen.

Nach dem ‚Ahh-Effekt‘ diesen Momemts haben sich alle Anwesenden gleich besser verstanden. So lernte ich dann Kim, eine belgische Kindergärtnerin kennen und wir zogen gemeinsam bei den Sonnebären und in dem ‚Regenwald‘ umher.







Danach ging es zur Nachmittagsfütterung der Orang-Utans, diesmal hinter Glas.




Die Aussicht von meinem Dschungelhostel für die Nacht war nicht schlecht. Besonders mit Bier in Liegestuhl.

Und dann ging es noch zur Nachtwanderung wieder in den ‚Regenwald‘.




Gerne hätte ich eines der drei letzten großen Primärdschungelgebiete der Region besucht, aber aufgrund der doch nicht unerheblich hären Preise hatte ich mein Monatsbudget für diesen Monat schon nach zwei Wochen aufgebraucht und die Reisen dorthin sind sehr Teuer.
Aber Dschungelerhalt muss sich auch lohnen. Denn der größte Teil der Insel ist Ölpalmenmonokultur in einem nahezu kristallinen Periodizität der Bepflanzung
Etwas Dschungel wollte ich aber noch haben und so machte ich eine Flussreisepacket mit zwei Nächte und drei Bootsfahrten in dem ‚Kinbatangan Wildlife Sanctuary‘. Und bis auf, dass ich die wilden Waldelefanten nur knapp verpasst habe, war ich mit dem Ausflug sehr zufrieden.









Ach Orang-Utans mit ihren Kindern in freier Wildbahn und viele andere Pflanzen und Tiere konnte ich beobachten, aber nicht gescheit fotografieren.
Als ich zurück in Sandakan war, konnte ich meinen Flug nicht buchen, denn mein Geld war alle. Nach etwas recherche konnte ich feststellen, dass mit meiner Kreditkarte anscheinend Schabernack betrieben wurde, sodass ich diese sperren ließ. Leider war bis zu diesem Zeitpunkt dies meine einzige Möglichkeit an Bargeld zu kommen.
Dennoch musste es weitergehen. Da Malaysia nunmal nicht sehr günstig ist Vietnam dagegen sehr und Vietnam seit diesem Monat einen 45tägigen visafreien Aufenthalt zulässt, hat meine geliebte Schwester mir zwei Flüge gebucht. Nach Singapur und dann nach Hanoi. Dort kenne ich mich aus und kann im schlimmsten Fall auch ohne Geld überleben.
Aber noch hatte ich was Geld in der Tasche und ich musste ja noch nach KK und dort ein paar Tage rumkriegen. Geplant, getan.
Mit meiner Unterkunft hatte ich mehr als Glück.

Dort traf ich im Hostel auch Kim wieder und für die letzten zwei Abende verabredeten wir uns zum Sonnenuntergang.







Zufälligerweise flog sie mit dem gleichen Flug nach Singapur, sodass das Abschiedsdrücken vor der Passkontrolle stattfand.
Durch das buchen von zwei Flügen hatte ich keine Transferbetechrigung und musste erst nach Singapur einreisen um dann wieder einzuchecken. Die Einreise nach Singapur ist sehr gründlich.
Aber ich kam in Hanoi an und hollte mir von Roisin, die ich CatBa kennengelernt hatte einen Geierstab und einige Akrobatikutensielien ab und lief noch etwas durch die Stadt bevor ich am nächsten Tag nach CatBa aufbrach.
Bin seit zwei Stunden nun wieder hier anhestellt und sitze nun hier in der Mittags-(Hitze)pause um diese Zeilen zu schreiben.
