Pläne und Zustände

Noch immer bin ich sehr eingeschränkt, aber durch selbstverschriebene Bewegungstherapie, Schmerzmitteln und Ruhe geht es mir nach drei Tagen etwas besser.

Es geht mir soweit gut, dass ich fast bereit bin weiterzuziehen. Am Sonntag soll hier nun mein letzter Tag werden und ich genieße die Zeit.

Ich freue mich schon, zwei Wochen Zeit zu haben um an der chinesischen Grenze mit meinem Roller nach HiaGiang zu fahren, da alle behaupten, dies sei der schönste Teil Vietnams.

Bis dahin werde ich die Tage zur Heilung nutzen und die schöne Atmosphäre absorbieren.

Blöde Nacht und verschobene Pläne

Die Zeit in Woodstock nähert sich dem Ende. Oder vielmehr sollte sie das.

Beim Flunkiball-Turnier am Strand bin ich hingefallen und habe mir ernsthafte Schmerzen zugefügt.

Da ich nicht die Nachtschicht im Krankenhaus wollte, habe ich gewartet, denn ich konnte mich nicht hinlegen. So konnte ich nun nicht liegen, schwer dauerhaft sitzen und hatte mit jeder unbedachten Bewegung unerwartete Schmerzen.

Am Morgen habe ich nun ein Taxi genommen, aber Paracetamol hatte ich auch schon vorher und da die Röntgenmaschine kaputt war, wurde dir gebrochene Rippe halt auf Verdacht geflickt.

Da ich einer solchen Verfassung gerade nicht fahren kann und sowieso in drei Tagen woeder zur Ärztin soll, verschieben sich meine Pläne.

Noch habe ich genügend Zeitpuffer und wenn es sein muss, bleibe ich nich drei Wochen hier, da ich für die Wanderung in Laos wirklich fit sein will.

Regen und Party

Aleks, Ekin und Maria sind nun abgereist und setzen ihre Reisen fort. Währenddessen ist Tim hier angekommen.

Es regnet nun seit drei Tagen und man nutzt die Zeit zur Regeneration, zur Reparatur oder zum basteln.

Habe mein eigenes chinesisches Schach gebastelt und spiele es sehr gerne.

Am Samstag ist nun die grosse Woodstockparty und alle sind in Vorbereitungsstimmung, so habe auch ich mit meiner portablen Dusche meinen Beitrag geleistet.

Ansonsten ziehen die Tage dahin und ich nehme sie nur passiv war.

Meine Meditation ist nun erheblich verbessert und ich fühle mich fitter und ruhiger. Habe auch schon etwas von meinem Wissen weitergeben können und Becky genießt nun die neugewonnene Ruhe.

Auch die Erforschung der Insel läuft weiter. So bin ich mit Anna auf Dschungelpfaden zu einer Art Friedhofstempel aufgebrochen.

Wir hatten eine wirklich gute Aussicht auf CatBa-City und hervorragende Gespräche.

Natürlich kommen die Partys und das Faulenzen nicht zu kurz.

Ich spüre das mein Abschied von diesem Ort näher rückt und ich mich wieder auf den Weg machen muss. Aber noch nicht jetzt und ich freue mich über die angenehme Zeit, die interessanten Menschen und die wundervolle Natur.

Woodstock-Hippie-Zeit

Bin nun ca 10Tage in Woodstock auf CatBa und die Tage sind abwechslungsreich und erfüllend.

Hier scheint eine Art Blase zu sein, welche das restliche Vietnam und den Rest der Welt ausschließt. Viele Hippies und Aussteiger suchen hier nach Ruhe und Party.

Auch ich gönne mir hier eine Auszeit um Sport zu treiben und zu meditieren. Wenn es Zeit wird aufzubrechen, werde ich dies sicherlich spüren. Zur Zeit fühle ich mich hier akzeptiert und aufgenommen und nutze diesen quasistatischen Zustand um mich auf meine Reise vorzubereiten.

Zusätzlich zu den abendlichen Partys und der Ruhe kann man auf CatBa eine Menge unternehmen.

Mit einem belgischen Kommandosoldaten wandern gehen um total überhitzt die Aussicht zu genießen.

Kayaken mit neuen Freunden wie Aleks, Ekin und Maria.

und einfach mal an irgendeinem Sandstrand bei Lagerfeuer und Wein einpennen.

Oder einfach mit dem Roller über die Insel fahren und die Landschaft genießen, das Schmetterlingstal, die Höhlen oder die zahlreichen Strände machen dies jedesmal zu einem Erlebnis.

Cat Ba

Nach ein ein paar schönen Tagen in NinhBinh ist der Taifun nun vorüber und ich fuhr über Haiphong nach CatBa, der größten Insel in der Bucht von HaLong.

Da die Fahrt doch sehr anstrengend war, nahm ich das erste Hostel, das Woodstock.

Hier ist der Name jedenfalls Programm und nach ein paar sehr speziellen Getränken wurde es noch eine großartige Nacht. Nachdem ich bei der Feuershow mitgemacht habe und alle ihre Zigaretten am Lagerfeuer genossen, sind fast alle über die Glut gelaufen.

Nun bin ich seit zwei Tagen hier. Tage mit Entspannung, interessanten Menschen und auch Party.

Gestern haben wir (eine sechsköpfige Gruppe Deutschsprachiger) uns ein Boot gemietet und sind zum klettern aufs Meer gefahren.

Kletterleistungen waren jedoch so mangelhaft, das ich dies die nächsten Tage wiederholen werden. Aber erst wenn mein Muskelkater abgeklungen ist.

Die Insel CatBa ist sehr touristisch und die Einheimischen dementsprechend nicht so aufgeschlossen wie sonst in Vietnam. Die Kleinstadt CatBa ist schon ein bisschen hässlich, aber die Natur entschädigt doch erheblich.

Ich freue mich schon auf die Wanderungen in dem auf der Insel gelegenen Naturschutzgebiet und einen Tag mit dem Kajak auf dem Meer.

Fischen in Ninh Binh

Nachdem ich in Toms Hostel einige schöne Tage mit Sport, Meditation und tollen Abenden mit Musik verbracht habe, haben uns die netten Besitzer zum nachtfischen mit den Einheimischen eingeladen. Es handelt sich hierbei aber nicht um das beschauliche Angeln mit sitzen und warten, sondern einer ganz aktiven Tätigkeit. Man bindet sich eine Motorradbatterie auf den Rücken und nimmt lange Bambusstäbe an denen die Elektroden angebracht werden in die Hand. Per Knopfdruck kann man nun einen Elektroschock ins Wasser einbringen und die betäubten Fische einfach herrausholen. Hierzu ist eine der Elektroden wie ein kleines Nudelsieb geformt.

Danach werden die Fische (Frösche, Schlangen) fritiert und in Blätter gerollt als Snack zu dem, meist drei Jahre gereiften, Reiswein (40 -60 %) gegessen.

Aufgrund des Taifuns in HaiPhong kann ich noch nicht weiterreisen und muss sehen wie und wann es weitergeht. Denn leider waren drei Leute auf meinem Moped auf holprigen Wegen wohl doch zu viel für mein Hinterreifen und dieser muss nun erstmal erneuert werden.

NinhBinhChill

Die Gegend um Ninh Binh ist durchsetzt mit einem Labyrinth aus c. 50m hohen steilen Bergen, welche jeden Kletterer ein Jucken in den Fingerspitzen projizieren.

Durch diese Berge ziehen zwischen grünen Reisfeldern Kühe im Tal und Ziegen obenauf. Dadurch wurde auch gegrillte Ziege zur Spezialität dieser Region.

Hier zu sehen als Variante zum frühlingsselberrollen.

Die Anlagen des ersten Palastes eines vietnamesichen Königs sind zwar, auch bezogen auf die militärische Geschichte, ganz nett, aber die Verkäufer and den jeweiligen touristischen Stätten dieser Region sind nicht gerade die freundlichsten.

Dennoch sind hier wirklich schöne Pagodas zu besichtigen. Dies beinhaltet auch die größte Pagoda Südostasiens. Allerdings wurde der größte Teil der Anlage nachträglich gebaut und mit dem neugewonnenen Titel dem neuen Gott zu frönen. Mammon hinter der Fassade Buddhas.

Die von außen sehr beeindruckende Stupa, erwies sich so heilig wie Fusspilz. Dennoch konnte ich (trotz des gesperrten Ausganges auf der höchsten Ebene) einige Impressionen der Umgebung erhaschen.

Also abgesehen von dem touristischen Mist der einem hier vorgesetzt wird, ist die Landschaft und die Menschen hier eine Reise wert.

Luciano, mein sardinischer Freund, welcher per Motorrad nach Norden reist hat sich gemeldet, dass er heute hier ankommt. Ich freue mich schon auf seine positive Einstellung und die Musik seiner Ukulele auf der Dachterrasse.

Mit dem Moped nach Ninh Binh

Ja nun habe ich ein Moped. Für 280dollar gehört mir nun eine Yamaha Nouvo. Dies ist anscheinend das einzige Modell, welches in dieser Preisklasse zu haben ist. Gekauft habe ich es, wie ich es inzwischen gelernt habe, per Bauchgefühl und bin bisher sehr zufrieden.Meine ist die rechte auf dem Foto. Die andere gehört Tim.Er fährt nun nach Norden, was von Temperaturen her sicherlich angebracht ist. Ich bin heute aber nach Süden gestartet, da wir dort meiner Meinung nach zuviel übersprungen haben.Also mit großem Wehmut haben wir uns nach dem Packen verabschiedet, wohlwissend, dass wir uns auf der Strecke höchstwahrscheinlich wiedersehen.Also Sachen verschnürt und los. Mein Ziel war das ca. 100km entfernte Nimh Binh von dem alle sagen, dass die Natur wundevoll sei.Sie haben untertrieben.Auf der Fahrt an irgendeiner der vielen kleinen Küchen noch eine ausgezeichnete Pho für 75cent gegessen natürlich nicht ohne ein Angebot für eine der hübschen Töchter bekommen.Nachdem mein Tank gerade so ausreichte und ich hoffe morgen die Tankstelle noch zu erreichen, habe ich mich außerhalb der Stadt in ein kleines Hostel eingemietet. Ich scheine hier der einzige Gast zu sein. Es ist eine sehr dörfliche Gemeinde mit freundlichen Menschen.Die Aussicht ist Atemberaubend und ich freue mich auf die nächsten Tage. Ich fühle mich hier sehr wohl und hoffe, dass der seltsame Typ von der Rezeption bald auf die Dachterrasse kommt, damit ich noch ein kaltes Bier trinken kann.Er kam und ich genieße das Bier mit Eis während ich dem donnerlosem Gewitter zusehe, dem Regen lausche und mich langsam beginne auf das Bett zu freuen.

Hanoi

Hanoi ist schon sehr eigen mit seinen Gassen in welchen jeweils ein Produkt verkauft wird, wie die Knopfgasse oder die Messinggasse. Gleichzeitig ist es die Hauptstadt von Vietnam und es finden sich grosse Bezirke der Verwaltung und des Gedenkens insbesondere für HoChiMing.

Im Gegensatz zu Saigon spielt sich hier das Leben hauptsächlich in kleinen Gassen statt, welche mehrere hundert Meter lange Sackgassen sein können und deswegen einen dörflichen Charakter haben.

In Hanoi sind die Leute etwas ernster als in den anderen Regionen Vietnams, welche ich bisher gesehen haben. Man weiß hier genau, dass viele Touristen hier ihre Reise starten und haben deswegen wie abgesprochen alle enorme Preise für Touren und was der Tourist so braucht. Wer zu einem bestimmten Ziel möchte ist besser beraten einen Bus für 4 bis 8euro zu nehmen und vor Ort weiterzuschauen, als Angebote wie „80dollar für zwei Tage HaLongBay“ anzunehmen.

Aufgrund des Aufenthaltes im Hostel und dem wiederkehrenden Motto „Freibier“ kommt es immer wieder zu Parties, wobei es Hanoi das nicht leicht macht, da hier sehr früh die Bürgersteige hochgeklappt werden. Es finden sich aber immer irgendwelche Clubs die bereit sind mit uns gutes Geld zu verdienen.

Tim hat sich nun einen Motorroller gekauft und ich bin nun (im strömenden Regen) unterwegs um es ihm gleichzutun.

Hué

Hué erwies sich als Stadt der Extreme. Auf der einen Seite gibt es hier sehr a aufdringliche Verkäufer, die ein nein einfach nicht verstehen wollten und ständig nervige Mopedfahrer, welche einem falsches Weed andrehen wollen. Auf der anderen Seite ist es die alte Kaiserstadt mit der Zitadelle und einer hohen Künstlerdichte.

Auf jeden Fall war die „Secret Lounge“ mit seiner angenehmen Atmosphäre, der guten Musik und dem dort wohnenden Mr.Lucky das Highlight.

Ach ja, ein wenig Kultur in glühender Hitze war auch dabei.

Nun ging es im Übernachtbus schon nach Hanoi, wo wir nun sind, da Tim seiner neuen Flamme hinterherreisen wollte und ich sowieso genug Zeit habe.