
So ging es wieder nach Bangkok, aber so richtig Lust auf Grossstadtgetümmel hatte ich nicht. Da erzählte mir im Raucherbereich des Flughafens Stephan (mit langem A) das es für 140Baht einen Direktbus nach Pattaya gebe. Und so fuhr ich in nur 2 Stunden wieder zum Strand.
Pattaya hatte mir das letzte mal gefallen und ich freute mich auf etwas Luxus nach den Wochen im Dschungel. Ich gönnte mir ein Zimmer mit guter Dusche. Die Klimaanlage war mehr als angebracht, denn die Sonne brannte sengend heiß.
So angenehm wie ich es in Erinnerung hatte, empfand ich diesmal nicht. Es hatte den Charme einer Mischung aus sowjetischen Urlaubsstadt und der Reeperbahn.





Die ganze Stadt war Rotlichtbezirk. Es hatten sich sehr viele dicke weiße Rentner hier niedergelassen. Dies hatte den Vorteil, dass die natürlich nicht auf ihre alltäglichen Speisen und Getränke verzichten wollten und deswegen überall entsprechende Restaurants vorhanden waren. Diese sind thematisch geordnet, sodass es ein deutsches, ein russisches, ein schweizer Viertel und so weiter gibt.
Ich war in der skandinavischen Ecke, sodass ich mir ab und zu ein Smørebrød (’ne Stulle) gönnte.



Ich starte mit täglichen Sport und gelegentlichen Massagen, was mir außerordentlich gut bekam, bis zu dem Moment, wo ich mit Rückenschmerzen aufwachte und diese auch nicht mehr losbekam.
Aufgrund meiner Vorgeschichte mit meinem Pankreas dachte ich mir, dass ich in Bangkok besser aufgehoben wäre und fuhr dorthin.




In der ‚flapping Duck‘ habe ich wieder allerlei aussergewöhnliche Menschen getroffen und die Gespräche sehr genossen, da aber die Rückenschmerzen nich weggehen wollten, ging ich ins Krankenhaus.
Der Doktor gab mir Entwarnung, dass es nur die Muskeln seien.
‚Schlussfolgerichtig‘ sollte ich wohl weniger Sport treiben. 😉 Aber aufgrund dieses Wissens konnte ich nun die Schmerzen wegtrainieren.
Mein Plan wieder nach Pai zu gehen um den Feuershowzirkus mit Woodstock zu verknüpfen stand bombenfest bis ich hörte, dass es dort einen Fall von Denguefieber gäbe. Dieses Wort löst bei mir den irrationalen Wunsch aus, nicht an diesem Ort sein zu wollen.
Also verlängerte ich meinen Aufenthalt in Bangkok um zwei Tage um dann mit der Entscheidung nach KohTao zu gehen aufbrach.
Wie immer wurde ich für KohTao nach einer kurzen Nachtfahrt um drei Uhr nachts an der Fähre rausgeworfen. Schlafen konnte ich dann erstmal nicht mehr.




Dennoch kam mir ‚die Verabredung von Samarra‘ wieder in den Sinn als ich Fieber bekam.
Drei Tage und Nächte schwitze und fror ich so vor mich hin. Bis das Fieber etwas runterging. Die Punkte, die mich zum Arzt gehen ließen, waren Teil eines Auschlages. Und ja, es war Dengue. Meine Behandlung in den Nächten zuvor, war Ibuprofen um Kopfschmerzen und Fieber unten zu halten. Leider ist dies das falscheste was man bei Dengue tun kann.
Kein Ibuprofen oder Aspirin bei Denguefieber! Viel trinken, vor allem Nährstofflösung!
Die Ärztin war reichlich besorgt und wollte mich zur Beobachtung gleich behalten. Wir einigten uns darauf tägliche Blutwerte zu messen, die aber keinen wünschenswerten Verlauf zeigten.
So vergingen die Tage. Ich hatte mir inzwischen eine Hütte am Strand gemietet, damit ich wenigsten Aussicht hatte und die war toll.

Luke und seine Freundin, welche ich in CatBa getroffen hatte, waren zufälligerweise auf der Insel und machten Krankenbesuche.
Wieviele Tage ich so rumlag, weiß ich wirklich nicht mehr, aber weit mehr als eine Woche muss es wohl gewesen sein. Und dann endlich gingen meine Werte wieder hoch und es wurde besser.
Seit zwei Tagen geht es mir wieder gut und ich bin froh diese wunderschöne Insel zu verlassen, aber nicht ohne vorher mit dem Scooter andere Ecken zu erkunden.




Die Idee den kommenden Monat wieder auf CatBa zu verbringen habe ich verworfen, ich brauche neue Eindrücke. Auch hat mir ein tiefenphilosophisches Gespräch mit Soof aus Eritrea noch einige Hausaufgaben aufgegeben. Da KohTao relativ südlichen liegt und Malaysia nicht weit weg ist, bin ich nun dorthin unterwegs.
Ich warte gerade am Bahnhof von Chomphon auf meinem Zug der 23Uhr kommen soll.

Es ist endlich wieder aufregend. Ich weiß nicht was kommen wird, aber es wird gut.